Dienstag, 29. Januar 2013

Zürich vs Büdnerland

Sehr sehr schweren Herzens habe ich Whistler nun verlassen. Seit gestern befinde ich mich wieder in Vancouver und je länger ich hier bin, desto weniger mag ich diese Stadt. Vorallem wenn man von so einem paradiesischen Ort wie Whistler kommt, ist man mit der Grossstadt beinahe überfordert. So viel Verkehr überall, so viel Lärm, so unfreundliche Leute und so viel Müll…
Klar, die Bigcity hat auch ihre Vorteile. Die Preise sind tiefer als in Whistler und die Auswahl einfach enorm verglichen mit dem kleinen Village. Hier kann man richtig fett shoppen (…wenn man das Geld dazu hätte!) und kulinarische Experimente wagen. Es gibt so viel zu sehen und doch vermisse ich Whistler schon nach einem Tag. Dort habe ich gerade erst angefangen mich wie zu Hause zu fühlen, ich habe so viele neue Freunde kennengelernt und weiss nun genau, wo es das beste Sushi gibt, welche Strecke ich am liebsten fahre auf dem Berg und wo man am Abend die coolsten Leute kennenlernt und den meisten Spass hat.
Der Abschied im Hostel war dementsprechend deprimierend, Geoff der Besitzer ist mir sehr ans Herz gewachsen, da er sich einfach superlieb um mich gekümmert hat und mich immer zum Lachen brachte. Auch die drei Australier Shane, Alex und Ryan vermisse ich schon jetzt total, wir fingen gerade erst an, uns wirklich gut kennezulernen und haben die letzten Tage viel Zeit miteinander verbracht. Oder den Schotten Caleb gegen den ich im Pingpong immer gewonnen habe und mit dem ich den besten Scotch getrunken habe zum Jahrestag des schottischen Dichters Robert Burns. Von meinen Kumpanen aus dem Snowboardcamp will ich gar nicht erst anfangen. Wenn ich nurschon daran denke, dass ich sie alle wahrscheinlich nie wieder sehen werde stimmt mich das traurig. Doch das Leben geht weiter, genauso wie mein Trip. Ich habe eine sehr spannende Zeit vor mir, mit vielen neuen Erfahrungen, neuen Freunden, die ich treffen werde und noch mehr Bergen, die es zu entdecken gibt. Dennoch freue ich mich jetzt schon auf den Tag, an dem ich nach Whistler zurückkehre und mich wieder in "vertrautem" Gefilde befinde.

Am ehesten lässt sich für mich der Vergleich in der Schweiz zwischen Zürich und Büdnerland ziehen. Zürich als Stadt ist natürlich supercool, es gibt viel zu entdecken, man findet immer etwas neues. Die Auswahl an Restaurants ist riesig, die Partys lässig und beim Shoppen findet man bestimmt irgendetwas, das einem gefällt. Man trifft Leute aus allen Ländern der Welt, Freaks, Normalos oder Hippsters. Doch es ist eine Grossstadt und jeder etwas grössere Ort bringt auch dementsprechend Nachteile mit sich. Es ist hektisch, unübersichtlich und fremd, die Menschen sind distanziert und legen mehr Wert aufs Aussehen als auf Freundlichkeit. Reist man jedoch in den Osten unseres Landes trifft man auf Gastfreundschaft des höchstens Niveau, relaxte und superfreundliche, sowie offene Menschen, deren Wärme einem vom ersten Augenblick einnimmt. Vorallem die Freunde des Wintersports wissen genau von was ich hier spreche. Zuvorkommend sind sie, die Büdner, und legen Wert auf Ehrlichkeit und Freundlichkeit. Immer lustig aufgelegt und die meisten genauso besessen vom Winter und den Bergen wie ich es bin. Sport wird hier gross geschrieben, in der Stadt jedoch dreht sich alles um Partys und Ausgang. Da die Schweiz mit Kanada verglichen jedoch einfach winzig ist, muss man sich das ganze nun in einer ganz anderen Dimension vorstellen. Der Unterschied von Zürich und z.B. Davos mal hundert etwa… Wie dem auch sei, ich mache das Beste aus den wenigen Tagen hier und freue mich jetzt schon, wenn ich den Bergen wieder etwas näher bin! Glücklicherweise konnte ich sogar eine Mitfahrgelegenheit von Vancouver nach Kelowna organisieren und kann somit das Geld für den Greyhound sparen. In Kelowna werde ich dann im Appartment von Alex wohnen, einem Host den Papi für mich organisiern konnte. Ich freue mich sehr darauf, denn wir haben schon viel miteinander geschrieben und gemerkt, dass wir absolut den gleichen Humor haben :) :)

Donnerstag, 24. Januar 2013

STATUS UPDATE

Ja, ich lebe noch. Ja, mir geht es gut. Sogar sehr gut. Ich lebe gerade meinen Traum und bin jeden Tag auf dem Berg, geniesse den Schnee und die Berge. Meine Leidenschaft fürs Snowboarden wächst sogar mit jedem Tag, falls dies überhaupt noch möglich ist. 
Deswegen sieht mein Alltag momentan immer gleich aus: aufstehen, frühstücken, mit dem Bus ins Village fahren und mit einer der ersten Gondeln (fährt ab 8am) auf den Berg. Dann fahren, fahren, fahren was das Zeug hält und nach Lust und Laune. Am Mittag treffe ich mich dann jeweils zum Lunch mit meinen Freunden und am Nachmittag fahren wir alle zusammen bis der letzte Chairlift (circa 3pm) uns für einen letzen Run nach oben bringt. Dann gehts ab in den Grocery Store wo ich mein Abendessen einkaufe, danach zurück ins Hostel, duschen, Kleider waschen, Abendessen kochen, essen und dann gehts auch schon wieder zurück ins Village mit dem Bus und zum Riders House von meinen Freunden, wo wir entweder einen Film schauen, Poker spielen, Ice Sktaen (Schlittschuhlaufen) gehen oder wir setzen uns einfach in ein Pub oder eine Bar und geniessen das Leben bei ein paar (vielleicht auch mehr) Pitchers und Chicken Wings.
Wie ihr seht bleibt da leider nicht allzu viel Zeit, um ausführlich bloggen zu können. Und so "schnell schnell" dahin geschrieben soll es ja auch nicht sein…
Da kommt es doch gerade Recht, dass ich gestern endlich die berühmte "Local's Night" (die einfach genial war!!! Sehr coole Leute, sehr vollgestopft, sehr gute Musik) im Buffalo Bill's Club ausprobiert habe und heute mit einem leichten Kätzchen den Tag auf dem Sofa verbracht habe. Viel Zeit um endlich das Bloggen nachzuholen und gleichzeitig die X Games zu schauen. Shaune White (den ich nicht so gerne mag) hat gerade seinen Run versaut, was mich zufrieden stimmt, genauso wie Mark McMorris' (den ich sehr gerne mag) Run, der ihm den ersten Platz in den Vorausscheidungen einbrachte. Dies durch einen zauberhaften Triple Cork (etwa: dreifache Schraube mit gleichzeitig dreifachem rückwärts Salto oder so…), der mich nurso hat staunen lassen.

Wie dem auch sei, hier also nun Status Update zu meiner derzeitigen Situation.
Das Hostel in dem ich nun schon fast eineinhalb Wochen wohne ist super. Wir haben eine Sauna, einen Whirlpool ("Hot Tube" genannt hier) und einen riesigen Esstisch mit einem Cheminé, einem TV und ganz viele Sofas davor. Jeden Morge steht hier ein sehr leckeres Zmorge parat, mit Kaffee, Eier, Toast, Peanut Butter, Orangensaft usw usf… Der Bus fährt meistens 2-3 mal pro Stunde und die Fahrt vom Village zum Hostel dauert ca 10 Minuten und kostet 2.50 $ (viel zu teuer finde ich).
Wir hatten fast eine ganze Woche kein Neuschnee, dafür sehr sehr viel Sonne und warme Temperaturen. Deswegen bin ich jetzt viele Tage nacheinander Park gefahren und habe dementsprechend Fortschritte gemacht. Vorgestern hat es ein wenig geschneeit, doch das meiste ist schon wieder geschmolzen und zurückgeblieben sind nur Wolken und Nebel. Da ich Whistler jedoch bereits am Sonntag verlassen werde, macht mir dies nicht so viel aus und ich konzentriere mich mehr auf das Wetter in Kelowna, Big White Mountain meine Destination Nr.1 auf meinem BC Trip.
Ich bin ein bischen nervös und hoffe, dass alles klappt mit dem Trip, jedoch habe ich das Gefühl, dass ich viel früher als erwartet nach Whistler zurückkehren werde. Einerseits da mein Budget immer knapper wird und ich hier denn Saisonpass habe, was mir das Geld für Lifttickets in anderen Ski Resorts ersparen würde. Und andererseits weil Whistler einfach super ist, ich mich hier schon total eingelebt habe und all meine Freunde hier sind. 
Doch ich bleibe spontan, was das Ganze ja erst spannend macht :)

So, ich hoffe das reicht fürs erste. Deutsch zu schreiben wird langsam immer anstrengender, da ich inzwischen schon beinahe in English denke. Daher bitte ich euch, mir nicht böse zu sein wenn auf meinem Blog jeweils mehr Bild und Video Material anstatt Text gepostet wird. Hoffentlich geht es euch genauso gut wie mir und ich bin froh wenn ihr mich genauso auf dem laufenden hält wie ich euch!

Samstag, 12. Januar 2013

Day 5

Doing a "Shifty" on the Jumping Day at my least day at Core Camps! Awesome spot in Blackcomb Backcountry…
Klick me!!!


Day 4

Experimenting with my new Gopro3 while doing an amazing (Christmas-) Treerun!!!
HERE you go


Freitag, 11. Januar 2013

Day 4










Day 3

Die Geschichte hinter dem Foto:
Nach einem superhammermegacoolen Treerun gab es leider einen etwas schmerzhaften Zwischenfall zwischen mir und dieser Klippe.
An diesem Tag war es sehr sehr neblig. So sehr, dass ich keinen Meter weit sehen konnte. Als ich nach dem perfekten Lauf in tiefem Powder und zwischen vielen Bäumen wieder aus dem Wald in offenes Gelände kam, hatte ich zu wenig Platz um neben meinem Coach anzuhalten. Ich fuhr deshalb an ihm vorbei und er wies mich an "straight" (geradeaus) weiterzufahren und nach ein paar Metern zu halten. Leider kam es nicht ganz so. Wie gesagt konnte ich die Hand nicht vor meinen Augen sehen, doch ich glaubte mich in einigermassen flachem Gelände zu bewegen. Ich fuhr dennoch eher langsam, da ich auf meine Gruppe warten wollte.
Und da geschah es plötzlich: Kein Boden mehr unter den Füssen. 2-3 Sekunden freier Fall. Circa 4 Meter. Genug, um zu realisieren was passiert. Genug, um zu denken "Fuck, das wird sehr sehr wehtun". Zu wenig, um irgendetwas gegen den Aufprall auf (total) flachem Grund verhindern zu können. Zum Glück hatte ich keine Rotation in mir, sodass ich flach auf den Füssen landete. Zum Glück war ich schnell genug, um nicht an dem Felsen aufzuschlagen. Leider hätte ich ein wenig weiter links oder rechts ein Schneekissen in meiner Spur gehabt, das mich gebremst hätte. Leider war die Kompression, die auf meinen Körper wirkte, sehr hoch.
Nun denn, nach ein paar schmerzhaften Momenten nach meiner Landung war ich bald wieder in der Lage, aufrecht zu stehen. Ich war froh, dass ich mich noch bewegen konnte und mir "nur" der untere Rücken wehtat, meine Beine und Knie blieben glücklicherweise verschont. Wenige Minuten danach konnte ich sogar wieder auf mein Brett steigen und zum Lift fahren, jedoch bereitete mir dies heftige Schmerzen jedesmall wenn mein Board den Boden verliess und dann wieder aufschlug, aufgrund eines Schneehügels oder ähnlichem. Mein Rücken vertrug schlichtweg keine weiter Stauchung mehr. Deshalb war dieser Tag für mich gelaufen und nachdem ich mit meinen Kollegen Lunch gegessen hatte, kehrte ich wieder ins Tal zurück. Dort versuchte ich mit einer heissen Dusche und einer heilenden Creme aus der Apotheke die Schmerzen zu lindern, was auch sehr half. Mir ging es mit jeder Minute besser und ich wusste, dass ich einerseits sehr viel Glück (und einen Schutzengel) hatte und andererseits am nächsten Tag bestimmt wieder fahren kann!

Dienstag, 8. Januar 2013

Day 1


 Here are the first pictures from the mounain :) And actually… they are the only ones I took today!! Since I was so distracted by the huge amount of snow I totally didn't think of taking any pictures at all. The focus was set on riding that amazing, sweet little white stuff, and (my legs can tell you that) it was more exhausting than I ever expected. Deep, deeper, Whistler! The awesome thing in this story is that today wasn't one of their best days at all, so they got even better days than this one! And if their bad days are like that one today, I really do understand why this is called the mecca for freestylers and freeriders!!!

Donnerstag, 3. Januar 2013

The Luggage - Eine Ode an meine Hoodies


Wieviele Hoodies und Pullis braucht man eigentlich für ein paar Wochen im (anscheinend) geilsten Skigebiet der Welt? 2? 10? 100? 

Rational denkende Menschen würden sich wahrscheinlich nicht mal 2 Minuten mit dieser Frage beschäftigen. Ich bin jedoch zugegebenermassen nicht immer sehr rational denkend. Mein nicht-so-ganz-rationales Gehirn verfolgt deswegen auch Gedanken wie "Ich liebe alle meine Sweaters gleichermassen, ich möchte keinen davon zurücklassen!" Menschen, die sich jetzt womöglich fragen, wie man denn ein Kleidungsstück lieben kann sind entweder männlich oder aber sehr idealistisch geprägt. 
Ich jedoch bin eine Frau und genetisch dazu veranlagt (Hier ein Dank an meine Mom!) ab und zu, manchmal auch sehr viel öfters, ein wenig materialistisch zu sein. Deswegen packe ich soviele dieser kuschligen, überlangen Oberteile ein, wie mein Koffer und die Gepäckregelung zulassen, da sie mich schlichtweg an die vielen (extrem guten und ganz wenigen schlechten) Momente erinnern, die ich mit ihnen erlebt habe. Sei es ein toller Jump den ich über einen Kicker gestanden habe oder das Chillen im Park mit den besten Freunden, die Hoodies waren überall mit dabei, sogar bei tiefem Pow oder eisiger Kälte (was dann in einem der wenigen schlechten Momente endete, indem ich mir wünschte, ich hätte doch meine windfeste Jacke angezogen...) 

Nun bin ich also am Maximum der erlaubten Gewichtsbeschränkung für das Gepäck angelangt und frage mich trotzdem noch, ob ich nicht irgendetwas vergessen habe. Am liebsten würde ich einfach mein ganzes Zimmer in die Kiste schmeissen. Oder in den Boardbag. Leider ist auch dieser randvoll, obwohl mir die nette Dame der Lufthansa am Telefon extra erklärt hat, dass ich meinen Bag auf keinen Fall wie einen zweiten Koffer packen soll, da er als Sperrgut aufgegeben werden muss. ...Uuuups!! Wie das bei meiner Heimreise funktionieren soll, wenn ich noch zusätzlich geschätze 10kg neu gekaufte Kleider (supertolle Hoodies mit supertollen, neuen Erlebnissen) mit in den Koffer packen will, darüber mache ich mir jetzt noch keine Sorgen. Wie Marshall und Ted dies so treffend ausdrücken, "darüber soll sich Zukunfts-Nadine den Kopf zerbrechen...!"